Erster Sellaturm 2533m - Südpfeiler - Via dei Pilastrini

5. Juni 2005


 Gebirgsgruppe: Sellagruppe


 Anfahrt: Brixen - Grödental - Sellajoch
 Ausgangspunkt: Parkplatz Hotel Maria Flora 2240 m
 Schwierigkeit: V
 Höhenunterschied: ca. 100 m + 40 m zum Gipfel
 Seillängen: 6
 Kletterzeit: 1.30-2 Stunden
 Fels: gut

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Beschreibung der Alpintour

 Zugang: Vom Parkplatz, kurz unterhalb des Hotels Maria Flora, über einen steilen Hang den Steigspuren Richtung Südwand des 1. Sellaturms folgen. Anschließend den Felsvorbau, rechts der via Trenker, überwinden um zum Einstieg zu gelangen (I). ca. 20 min.


 Einstieg: Der Einstieg der via dei Pilastrini ist gleichzeitig auch der Einstieg der via della fessura di sinistra (Fiechtl). Er befindet sich auf einer Terrasse an der Basis der Verschneidungen, die den Südpfeiler begrenzen. Der Einstieg ist mit einem zementierten Haken mit 2 Ringen versehen.


 1. Seillänge: Vom Einstieg aus über anfangs noch gestuftes Felsgelände leicht nach rechts um ein Eck, bis man einen Kanal mit eingeklemmten Felsblöcken erreicht, links ein Haken mit Ring, von dort diesen folgen, nach wenigen Metern eine Sanduhr und später, kurz bevor man den Kanal nach rechts verlässt, noch eine, und zum 1. Stand auf einem zementierten Haken mit 2 Ringen (30 m; IV-).
 2. Seillänge: Man klettert links diagonal nach oben um in einen sehr abgespeckten Riss zu gelangen, auf dem Weg dort hin 3 Haken, der letzte Haken (Grivel) ist sehr wackelig. Der Riss selbst ist schwer, da man den Griffen nicht so recht trauen möchte (V). Eventuell kann der Riss auch auf der Platte rechts umgangen werden, dort aber deutlich schwerer. Anschließend zum Stand an einem zementierten Haken mit 2 Ringen (15 m; V).
 3. Seillänge: Vom Stand aus leicht nach links auf eine schöne Platte klettern, zuvor kann ein Friend Größe 2-3 gesetzt werden, direkt auf der Platte ein Haken mit Ring, dann weiter im Spreizschritt in die schöne Verschneidung. Hier wichtig immer im Spreizschritt bleiben, ansonsten wird die Kletterei schwieriger. Zu Beginn der Verschneidung rechts ein Haken, wenige Meter wieder rechts ein Haken und kurz vor dem 3. Stand kann ein eingeklemmter Felsblock mit einer 120 cm langen Schlinge eingehängt werden. Wichtig: Bis zuletzt immer im Spreizschritt bleiben, auch wenn er sehr breit wird. Stand an einem zementierten Haken mit 2 Ringen in einer großen Nische (25 m; IV-IV+).
 4. Seillänge: Von der Nische klettert man im Spreizschritt oder nur auf der linken Seite den Kamin empor, ein Haken, durch einen Spalt hindurch. Sehr beeindruckende Stelle. Achtung hier wichtig, dass man nicht zu dick ist, also Rucksack am besten im Auto lassen, ansonsten zieht man den Kürzeren. Nach erfolgtem Durchschlupf klettert man ein paar Meter durch einen steilen Kanal, links ein Haken, verlässt ihn dann nach rechts und klettert auf einer schönen Platte zum nächsten Stand auf einen großen spitzigen Felszacken, 120 cm Bandschlinge, (20 m; IV).
 5. Seillänge: Vom Stand klettert man über leichtes Felsgelände Richtung höchsten Punkt des Südpfeilers, dort ein Bohrhaken, danach in einem 90 cm langen Spreizschritt oder 120 cm langen Sprung über einen Spalt auf die nächste Wand, ein zementierter Haken (15 m; II).
 6. Seillänge: Die letzte Seillänge ist sehr schön, man überwindet eine großgriffige Wand, einige Sanduhren, folgt den Spuren der Wiederholer und klettert zum Ausstieg, ein zementierter Haken (15 m; III).


 Abstieg: Beim Abstieg gibt es 2 Möglichkeiten:
 a) Abstieg über den Normalweg des 1. Sellaturms (II; 3 m III). ca. 40 min. + ca. 20 min zum Ausgangspunkt
 b) Vom letzten Stand der via della freccia für ca. 25 m abseilen und anschließend durch Rinne hinabsteigen (I). Zum Schluss gibt es abermals 2 verschiedene Möglichkeiten, entweder ein zweites Mal abseilen oder über den Normalweg (I- II) weiter zurück zum Einstieg oder Ausgangspunkt. ca. 30 min. + 20 min zum Ausgangspunkt

Die via dei Pilastrini ist eine sehr bekannte und beliebte Route an dem 1. Sellaturm, das spürt man deutlich in einigen Seillängen, besonders die 2. Seillänge ist schon sehr abgespeckt und deutlich schwieriger als der Rest der Route. Es wird empfohlen ohne Rucksack zu klettern, da man in der 4. Seillänge durch einen sehr schmalen Durchschlupf klettern muss und mit einem größeren Rucksack nicht durchpasst. Die via dei Pilastrini sollte nicht unterschätzt werden, da sie oft sehr ausgesetzt ist, was dann aber wieder den Reiz dieser Route ausmacht. Man klettert vor allem in Rissen, Verschneidungen und in Kaminen.

veröffentlicht von damian

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